Freitag, 2. Juli 2010

You're leaving me breathless

Genau wie 49.999 Andere hab auch ich es geschafft das Southside Festival zu besuchen. Mit unendlich vielen anderen reisten wir bereits am Donnerstag an, obwohl das eigentliche Spektakel erst am Freitag begann. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft, schien die Sonne und das Wetter konnte kaum besser sein, doch zu unserem Pech, wich die Sonne Regenwolken. Die Regenwolken versprachen was sie erwarten ließen: endlosen Regen. L und ich schleppten unsere viel zu schweren Sachen und die Jungs versuchten die Pavillons aufzubauen, welche nach ca. einer Stunde, einfach in sich zusammenfielen. Frustriert von allem verdrückten sie sich in ihre Autos um dort im warmen zu schlafen und ließen mich und L zurück. Aus irgendwelchen Pavillonüberresten, welche am Bodenrumlagen, und irgendwelchen anderen Dingen, baute ich uns ein vordachähnliches Etwas vors Zelt. Wir verkrochen uns in unsere Höhle, schälten uns aus unseren komplett durchnässten Klamotten und schlüpften in etwas Trockenes. War aßen noch eine Kleinigkeit und legten uns dann schlafen, weil mit diesem Tag einfach nichts mehr anzufangen war. Und um ganz ehrlich zu sein: uns war nach heulen zumute, am liebsten wären wir (wie viele andere es auch getan haben) nachhause gefahren. Doch wir waren hart und es hat sich gelohnt. Am nächsten Tag, als wir aufwachten, waren die Jungs aufgetaucht und hatten unseren einzig überlebenden Pavillon aufgebaut. Wir hatten also endlich ein Dach überm Kopf, welches wir jedoch gegen Mittag, Gott sei Dank, nicht mehr benötigten, weil uns die Sonne anlächelte. Voller Freude schnappten wir unsere Stühle und den Tisch, setzten uns auf die Straße und spielten Looping-Loui. Unglaublich wie dieses Spiel Menschen anlockt, wenn dazu auch noch Alkohol gereicht wird. Überglücklich war ich, als endlich unsere Freunde auftauchten, jedoch musste ich diese erst einmal finden, und glaubt mir, auf einem Festivalgelände ist das gar nicht so einfach. Schlau wie ich bin fragte ich am Eingang nach wo denn der andere Eingang sei (dort hielten sich unsere neuangekommenen Freunde auf). Die einzige Information die ich bekam war: am Zaun entlang laufen, SO CA. Trotz dieser Wahnsinns Auskunft und meinem alkoholisierten Zustand fanden wir uns und die Freude stieg ins unermessliche, als J, K und Fräulein E vor mir standen. Kaum an unserem Platz angekommen, tauchten unsere weiteren Autonachankömmlinge M, N, S und Herr G bei uns auf. Endlich komplett. Nach weiteren Aufbauaktionen, wie z.B. dem Neuaufbau eines zerstörten Pavillons (er hat bis zum Ende gehalten, wir sind alle so stolz), kehrte endlich etwas Ruhe ein und es war Zeit zu feiern. Wir beschlossen alle zu `Frittenbude` zu gehen, doch J und ich hatten nach 5 Minuten hin und her schwanken in diesem Zelt ohne normale Luft, keine Lust mehr. Nach einer erfolgreichen Rausquetschaktion, schlenderten wir übers Gelände und schauten uns gemütlich die Stände an. Die meiste Zeit verbrachten wir, wie vermutlich zu erwarten am Piercingstand. J ließ sich ihr Septum wechseln und wir waren erstaunt, dass es hier wirklich steril zuging. Höhepunkt unseres Rundgangs war es wohl, als wir gemeinsam in einer dieser Stände tanzten und mit Rasseln um uns wirbelten.

Endlich Samstag, Zeit für die Bands die ich unbedingt sehen wollte. Bevor es los ging mussten wir uns selbstverständlich, ein wenig sehr, mit Alkohol zuschütten. Zwischendurch machte ich mit M und S einen kleinen Ausflug aufs Festivalgelände, um uns, ganz wichtig, Southside Pullis zu kaufen. Unterwegs sahen wir das Ende von `Enter Shikari` und eine Band mit dem seltsamen Namen `Does it offend you, yeah?`. Danach ging es zurück zu den Anderen um sich weiter zu betrinken. Unser womöglich größter Erfolg war es, M abzufüllen, weil dieser, Dank uns, bei Southside das erste Mal betrunken war (auch darauf sind wir sehr Stolz). Mit G und dem betrunkenen M machte ich mich auf den Weg zu ´Paramore´ , und auch wenn es vielleicht verrückt klingt, muss ich sagen, dass es für mich mein absolutes Highlight war. Wir standen weit vorne und als Hayley Williams auf die Bühne trat, wollte mein Mund nicht mehr aufhören zu lächeln. Unglaublich. Besser wie auf CD. Der absolute Hammer. Selbst wenn ich jetzt noch daran denke fängt mein Herz an schneller zu schlagen. Nach dieser Aufregung mussten wir uns erst einmal beruhigen. Daher kippten wir an unserem Platz noch etwas Alkohol nach. Außer M, jener war etwas sehr am Ende. Abends war dann endlich Zeit für ´The Prodigy´. Wir tanzten und feierten schon bevor sie auf die Bühne kamen, doch als sie endlich vor uns standen, ging die Party erst richtig los. Trauriger weiße waren sie viel zu leise. Nach halbstündiger Pause rockten `Deichkind` die Bühne. Wahnsinns Bühnenshow. Unbeschreiblich. Und nun die Hammer-Story: K wollte über die Wellenbrecher, also belaberte sie den Security-Menschen einfach auf Englisch, warum sie denn nicht über diese verfickten (Höhö, sie hat Ficken gesagt) Absperrungen kann. Dieser war so überfordert, dass er es einfach zuließ. Gnadenlos drängte sie sich nach vorne an die vorderste Absperrung. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie rief: „Holt mich hier raus!“ Kaum gesagt wurde sie über die Absperrung gelüpft und stand direkt vor der Bühne. Als einer der Deichkindmitglieder aus seinem Boot in die Menge flog packte sie ihn und rief: „Meins!“ Und zum Ende muss ich sagen: Ja, ich bin neidisch! Ihr jetzt hoffentlich auch.

Sonntagmorgen, direkt nach dem Erwachen, erfuhr ich dass mein Fahrer heute schon abreisen wollte. Ich musste mich dieser Entscheidung beugen und bin jetzt immer noch beleidigt, weil ich `Billy Talent´ nicht sehen konnte. Nach stundenlangem, Autos aus dem Schlamm schieben, konnten wir uns dann auf den Heimweg machen. So ging mein erstes Southside zu Ende. Und glaubt mir, die erste Dusche zuhause ist der absolute Wahnsinn!


Und nein, ich bin nicht einer dieser Twilight-Pisser, die Paramore durch den Film kennen. Ich wollte dass all diese Bekloppten sterben, als sie beim Konzert anfingen rumzukreischen, dann hätte ich nämlich in der ersten Reihe stehen können. Um es am Rande noch erwähnt zu haben, ich habe keinen der Film gesehn und keines der Bücher gelesen, ich werde es auch nicht tun. Punkt. Ende. Hasst mich wenn ihr wollt.

Musste einfach zwei Videos von ihnen posten. Ich liebe sie einfach. Ich liebe dieses Lied. You got it, you got it. Some kind of magic. Hypnotic, hypnotic. You're leaving me breathless.

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